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aus "Kirche am Ort" 2/2024

Platz für Neues „Licht und Luft zum Glauben“ - Ein geistlicher Impuls zu ekhn2030

 

Mir fällt es schwer, mich von Büchern zu trennen. Meistens kann ich mit jedem einzelnen Buch etwas anfangen. Manchmal sind auch persönliche Erinnerungen damit verbunden, wenn etwa das Buch das Geschenk eines guten Freundes war. Ich nehme es in die Hand und frage: Soll ich es nicht doch lieber noch behalten? Aber ab und zu ist es nötig, umzuräumen oder auch manches wegzuräumen.

In unserem Zukunftsprozess ekhn2030 erlebe ich immer wieder Ähnliches. Es gibt so viel Gutes in unserer Kirche. Jetzt stehen wir vor der Auf-gabe, manches zu verändern und uns vielleicht auch von manchem zu trennen, was mir oder anderen ans Herz gewachsen ist. Das ist sehr schwer. Weniger Kirchenmitglieder, weniger Finanzkraft – darauf müssen wir uns einstellen. Dabei soll Raum entstehen, damit Neues begonnen werden kann. Auch die nächste Generation soll noch gestalten können.

"Licht und Luft für den Glauben" – das haben wir mittlerweile über unseren Prozess geschrieben. Der Gedanke
dabei war: Wir haben eine große und schwere Aufgabe. Wir wollen sie angehen und nach vorne schauen. Wir
wollen unsere Kirche gestalten, damit Menschen in ihr und durch sie die Hoffnungskraft des Glaubens erfahren und leben können. Das ist eine Kraft, die befreit und zuversichtlich in die Zukunft geht. Dabei schauen wir auf Gott und bitten mit Psalm 43,3: "Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten."

Ja, wir brauchen Gottes Licht, dass wir einen guten Weg in die Zukunft finden. Gottes Licht leuchtet, Gottes Zukunft ist hell, Gottes Geist macht lebendig wie die Luft zum Atmen. Mit diesem Vertrauen und in diesem Glauben wollen wir Kirche gestalten. Ich habe geschrieben, dass es mir schwerfällt, Bücher herzugeben. Wenn ich mich aber entschieden habe loszulassen, fühlt es sich meistens gut an. Da ist dann Platz für neue
Bücher, neue Gedanken, neue Ideen. Das erhoffe ich mir auch für unseren Zukunftsprozess.

Ihr

Volker Jung

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